27.01.17
Haben die
amerikanischen Investoren den Blick für das große Ganze verloren,
weil ihr neuer Twitter-Präsident keinen Zweifel an der Umsetzung
seiner wirtschaftsfördernder Pläne lässt? Ist die fatale Mischung
aus Trumps Ansichten zu Mexiko-Mauer, Menschenrechten und Medien kein
Faktor für die Wall Street? Meine Skepsis nach dem Wahlkampf hat
sich in den ersten Tagen seit der Amtsübernahme in Ablehnung, ja in
ungläubiges Entsetzen verstärkt. Deshalb will ich der Trump-Rally,
die andere Märkte wie unseren Dax mitgerissen hat, noch nicht
trauen.
Das ist nicht etwa
eine Baisse-Warnung, heißt aber nicht, geschätzte Anleger, dass man
die politischen und wirtschaftspolitischen Einflüsse vernachlässigen
kann. Im Gegenteil, dafür wäre es beim Blick auf die USA viel zu
früh. Und wir in Europa müssen uns ja ohnedies um die Zukunft der
Gemeinschaft nach dem Brexit sorgen, zumal enorm bedeutsame Wahlen
bevorstehen. Selbst die Geldpolitik der führenden Notenbanken, die
uns in der kommenden Woche wieder beschäftigen wird, hängt auch mit
der Regierungspolitik zusammen.
Kurzfristig lohnt
sich daneben, die aktuellen Stimmungsschwankungen an den Märkten im
Auge zu behalten. Das macht auch der wöchentliche Sentiment-Report
von der Börse Frankfurt deutlich. Es hat beinahe fünf Wochen
gedauert, bis der Dax einen deutlichen Sprung aus seiner bestehenden
Konsolidierungsentwicklung nach oben schaffte. Möglicherweise
geschah dies aus ganz banalen Gründen, weil sich viele Akteure am
Handelsgeschehen der US-Börsen orientierten und dort der breite S&P
500 Aktienindex seit Dienstag ein neues Allzeithoch markiert hat. Das
zuvor geltende Hauptargument gegen steigende Aktienkurse hierzulande,
die Vorbehalte gegen die Wirtschaftspolitik des neuen US-Präsidenten
– Donald Trump beherrscht die Schlagzeilen nach wie vor –,
scheinen somit ausgeräumt zu sein, so als hätten sie nie existiert.
Diese (scheinbar)
veränderte Sichtweise gilt insbesondere für die mittelfristig
orientierten institutionellen Anleger, deren Stimmung umgeschlagen
ist. Fanden die Verhaltensanalysten in der Vorwoche noch einen
pessimistischen Börse Frankfurt Sentiment-Index vor, ist dieser mit
der Befragung am Mittwoch um 21 Punkte auf einen Stand von nunmehr
+14 gestiegen. Dieser deutliche Stimmungswechsel – drei Viertel der
ehemaligen Pessimisten sind direkt ins Bullenlager gewechselt – ist
insofern bemerkenswert, als es während der vergangenen fünf
Handelstage kaum günstige Kaufgelegenheiten gab.
Die Privatanleger
haben diesen Stimmungswandel hingegen nicht vollzogen. Denn in diesem
Panel gab es nur geringfügige Verschiebungen, so dass der Börse
Frankfurt Sentiment-Index gerade einmal um einen Punkt auf einen
Stand von +2 anzog. Dabei bleibt unklar, ob diesen Akteuren durch den
sprunghaften Anstieg des Dax der Markt einfach nur davongelaufen ist
oder ob man die möglichen ökonomischen Entscheidungen Donald Trumps
nach wie vor mit Vorbehalten sieht.
Kommentiert der
Sentiment-Analyst Joachim Goldberg: „Beurteilt man die aktuelle
Stimmungserhebung, bleibt festzuhalten, dass der jüngste sprunghafte
Aufwärtsimpuls des Dax zu großen Teilen durch die institutionellen
Anleger selbst ausgelöst wurde und somit weitgehend hausgemacht ist.
Andererseits ist der Börse Frankfurt Sentiment-Index dieses Panels
mit einem Wert von +14 im Sechs-Monats-Vergleich nicht als besonders
bullisch, sondern immer noch eher als neutral einzustufen. Ob der
jüngste Aufwärtsimpuls tatsächlich als Beginn eines neuen Trends
oder doch nur als ein Strohfeuer (samt Fehlsignal) einzuschätzen
ist, wird sich an der Größenordnung etwaiger Rücksetzer festmachen
lassen.“
BCDI-Aktienfonds: Transparent, regelbasiert, defensiv
Ich teile diese
Ansicht und plädiere deshalb für ein weiterhin (noch) vorsichtiges
Taktieren. Das aktuelle Umfeld kann auch als Argument gelten, bei der
Aufstockung des Aktiendepots weniger auf Wachstumswerte als vielmehr
auf Value-Aktien zu setzen. Denn nicht wenige Volkswirte sehen als
Folge der US-Wirtschaftspolitik längerfristig das Risiko einer
spürbar nachlassenden Konjunktur bei gleichzeitig steigenden
Inflation und Zinsen. Daher bieten sich weiterhin die Werte des BCDI
bzw. die beiden Instrumente auf diesen Defensivindex an –
Zertifikat und Aktienfonds.
Transparent,
regelbasiert und defensiv – so das Motto des noch jungen
BCDI-Aktienfonds, der sich am 25./26. Januar erstmals auch auf dem
wichtigsten Branchentreff der Profis, dem Fondskongress in Mannheim
präsentierte. Ich möchte heute auf die internationale
Diversifizierung dieses bereits sehr populären Aktienfonds
hinweisen. Damit wird dem Anleger schon viel Arbeit bei der Streuung
von Chancen und Risiken abgenommen.
Aufteilung nach
Branchen: Getränke, Lebensmittel & Tabak 36%, Handel &
Konsum 36%, Chemie, Pharma, Bio- und Medizintechnik 20%,
Diversifizierte Holdings und Mischkonzerne 4%, Elektronik, Hard- &
Software 4%.
Aufteilung nach
Währungen: US-Dollar 52%, Britische Pfund 16%, Euro 16%,
Schweizer Franken 8%, Dänische Kronen 8%.
Aufteilung nach
Ländern: USA 52%, Großbritannien 16%, Deutschland 12%, Schweiz
8%, Dänemark 8%, Frankreich 4%.
Machen Sie also
weiter mit – und machen Sie’s gut!