Aktienanlage: Achtung, Kurse nicht mehr im Gleichschritt

27.05.17

Man kann von Meinungsumfragen halten was man will – in der Regel sind sie zumindest für die Betroffenen interessant und signalisieren auch etwas. Entscheiden Sie selbst, geschätzte Anleger, wie Sie die Ergebnisse einer internationalen Umfrage einstufen, die gestern von der Nürnberger GfK vorgelegt wurde. Zwei Kernsätze: Rund 39 Prozent der Deutschen sind Erfahrungen wichtiger als Besitz. Und insgesamt 17 Prozent hätten lieber mehr Zeit als mehr Geld.




Umgekehrt betrachtet sieht es aber anders aus: Die Mehrheit wünscht sich (insgeheim) mehr Geld. Und ein Blick auf die unterschiedlichen Altersgruppen in Deutschland zeigt, dass vor allem Teenager und Befragte zwischen 20 und 30 Jahren mehr Zeit statt mehr Geld bevorzugen (jeweils 25 Prozent). Im Vergleich dazu stimmen nur 6 Prozent der Befragten ab 60 Jahren dieser Aussage zu. Auch die Ablehnungsquote ist mit 33 Prozent in dieser Altersgruppe am höchsten. Das ist plausibel und deckt sich mit meinen jahrzehntelangen Beobachtungen. Damit wird indirekt die These bestätigt, dass man insbesondere die Aufklärung junger Bundesbürger über die Notwendigkeit privater Vorsorge verstärken sollte.


Die Börse hat aktuell andere Probleme, wobei das Wort „Probleme“ eigentlich übertrieben ist. Denn die Kurse schwanken eher müde auf hohem Niveau, werden abwechselnd von den üblichen Faktoren beeinflusst (Wirtschafts- und Unternehmensdaten, geldpolitischen Aussichten, politische Unsicherheiten). Zwei Beobachtungen fallen besonders auf: Die verschiedenen Anlageklassen entwickeln sich mal gleichmäßig, mal aber auch (was eigentlich normal sein sollte) unterschiedlich. Beispiel: Tageweise wird Gold favorisiert, wenn Wertpapiere und Dollar unter Druck geraten. Dann gibt es wiederum Phasen, da alles rauf- oder runtergeht. Zweitens lässt sich feststellen, dass die Aktienkurse besonders empfindlich reagieren (in beide Richtungen), wenn neue Unternehmensnachrichten überraschen. Nach meiner Erfahrung ein positives Signal für die Marktverfassung.


Das bestätigen auch die Ergebnisse der jüngsten Stimmungsumfrage an der Börse Frankfurt. Der Sentiment-Index der institutionellen Investoren hat sich gegenüber der Vorwoche deutlich befestigt und konnte um 21 Punkte auf einen Stand von nunmehr 0 Punkten, das ist die neutrale Linie, zulegen. Dass gerade die jüngeren Engagements der vergangenen beiden Wochen überwiegend spekulativer Natur gewesen sein dürften, wird an der Wanderung der bisherigen Bären sichtbar: Fast alle von ihnen drehten ihre Position direkt auf die andere Seite ins Bullenlager, begleitet von vormals neutral eingestellten Marktteilnehmern. Auch die Privatanleger zeigen sich derzeit weniger pessimistisch als in der Vorwoche. Deren Börse Frankfurt Sentiment-Index hat sich um 9 Punkte auf einen Stand von -2 Punkte befestigt. Allerdings fällt im Gegensatz zu den institutionellen Pendants bei diesem Panel auf, dass der Drang, sich direkt wieder auf der Kaufseite stärker zu engagieren, trotz aller positiven Argumente vergleichsweise gering ausgefallen ist.


Mit der jüngsten Erhebung (Mittwoch) hat sich der ausgeprägte Bias der Vorwoche, das stark Auseinanderdriften zwischen Stimmung und Markttrend, wieder aufgelöst. Sowohl absolut betrachtet, aber auch bezogen auf die bisherigen Erhebungen dieses Jahres, befinden sich die Börse Frankfurt Sentiment-Indizes der institutionellen und privaten Anleger somit wieder im neutralen Bereich. „Damit bleiben die Aussichten auf eine größere Trend-Bewegung des Dax in der kommenden Berichtswoche relativ überschaubar“, folgern die Verhaltensanalysten.


Abgesehen davon bleibt die Mehrheit der Volkswirte optimistisch: Weltweit dürften die Wachstumskräfte zwar vorerst die Oberhand behalten und den Aktienmärkten Rückenwind liefern. „Doch scheint das Ende weiterer positiver Datenüberraschungen absehbar“, schränken die Vordenker von Allianz Global Investors ein. Zumindest dürften künftig Länderunterschiede wieder stärker in den Vordergrund rücken, nachdem seit Jahresmitte 2016 ein gewisser Gleichlauf bei der Konjunkturdynamik zu erkennen gewesen war. Letzteres war mit einer abnehmenden Streuung der Wachstumsraten einhergegangen. Insbesondere das Konjunkturtempo im Euroraum sollte dabei im regionalen Vergleich bis auf Weiteres positiv hervortreten.


Schon 100 Millionen Euro im BCDI-Aktienfonds!

Mir erscheint es auch deshalb sinnvoll, neue Engagements zunehmend zu differenzieren, dabei den Schwerpunkt auf Europa (mit deutschen Aktien als Favoriten) zu belassen und aktuelle Nachrichten für kurz- bis mittelfristige Anlagen zu berücksichtigen. Nicht nur Stockpicking ist angesagt, sondern auch das Aufgreifen von Chancen nach Branchen und Regionen.


Beim Aufbau bzw. einer Verstärkung des Portfoliofundaments spielt das keine Rolle. Hier teile ich bekanntlich die Empfehlung meiner Kollegen vom TM Börsenverlag, langfristig auf die defensiven internationalen Werte des BCDI zu setzen. Folgende Zahlen sind dazu jetzt veröffentlicht worden: Im Zeitraum vom 17. Oktober bis 31. Oktober 2016 wurden Anteile am BCDI-Aktienfonds im Wert von 56,8 Millionen Euro gezeichnet. Damit war der Fonds bereits in der Zeichnungsphase jeden Tag Umsatzspitzenreiter bei den Fondsumsätzen an der Börse Stuttgart. Am 3. November 2016 startete dann der BCDI-Aktienfonds mit dem Handel bei 100 Punkten. Und nach nur sechs Monaten sind aktuell sogar 100 Millionen Euro investiert. Diese Summe bestätigt, dass immer mehr Anleger einer transparenten, regelbasierten und defensiven Alternative für den langfristigen Vermögensaufbau vertrauen (BCDI-Aktienfonds mit der WKN A2AQJY).


Machen Sie also weiter mit – und machen Sie’s gut!