Aktienstrategien 2018: Vom Basisinvestment über Stock Picking bis zum Trading

16.12.17

Was sind die „richtigen“ Aktienstrategien für das neue Jahr? Folgen Sie nicht solchen Empfehlungen, geschätzte Anleger, die mit voller Überzeugung einen einzigen Weg beschreiben! Denn Ihre individuelle Ausgangslage und Zielsetzung sollten den Ausschlag geben, wie Sie investieren. Außerdem kann man sein Portfolio nicht nur nach Anlageklassen, sondern auch nach Anlageinstrumenten diversifizieren.


Unabhängig von Zyklen und Phasen sollte jedes Depot stets ein möglichst solides Fundament besitzen. Ich teile in diesem Zusammenhang die Initiativen des TM Börsenverlags, dass sich dafür der defensive BCDI-Index und seine beiden Instrumente (Zertifikat, Investmentfonds) bestens eignen. Dazu können natürlich weitere Basisanlagen kommen. Und was dann?




Strategisch und Taktisch beobachte ich zweierlei. Einerseits gewinnt das extrem kurzfristige Trading auch bei Privatanlegern seit Jahren immer mehr Freunde. Außerdem wird seit einigen Monaten das Stock Picking häufiger empfohlen – kein Wunder angesichts der stark unterschiedlichen Kursentwicklungen nach Branchen und Einzelwerten. Denn die Börse reagiert auffallen heftig auf überraschende Veränderungen der Geschäfts- und Ertragslage von Aktiengesellschaften. Dazu lese ich in der Wirtschaftspresse: Doch auch wenn Aktienfans es nicht gerne hören, ein anderer Schlüssel zum Erfolg könnte womöglich auch eine Reduzierung der Direktanlage in Aktien zugunsten von Aktienfonds und ETFs sein. Viele Wissenschaftler raten generell von Stock-Picking ab: „Wer glaubt, dass er durch die Auswahl einzelner Aktien und den ständigen Handel an der Börse dauerhaft den Markt schlagen kann, hat schon verloren“, wird ein Professor zitiert. Leichter Widerspruch meinerseits, denn es geht ja nicht darum, ausschließlich und dauerhaft im Stock Picking den Erfolg zu suchen.


Internationale Strategen erwarten mehrheitlich, dass auch 2018 ein guter Aktienjahrgang wird – allerdings per Saldo ohne große Sprünge der führenden Indizes und auch differenziert. Deshalb machen gerade die Fondsmanager Eigenwerbung, indem sie die Notwendigkeit eines „aktiven Portfoliomanagements“ herausstellen. Mitunter wird sogar vor einer Konzentration auf die in Mode gekommenen passiven Instrumenten (vor allem ETFs) abgeraten. Auch diese Haltung führt mich zur Empfehlung, nicht alles aktiven Investmentfonds anzuvertrauen, sondern unterschiedliche Fondsinstrumente einzusetzen.


Beim zunehmend populärer werdenden Trading betritt der Privatanleger zwar eine andere Ebene, doch sollten Sie sich auch hier über die durchaus unterschiedlichen Instrumente genau informieren, liebe Leser! Comdirect bestätigt jetzt: „Die deutschen Privatanleger sind in Trading-Laune.“ So war der November bei dem Institut der handelsstärkste Monat seit sechs Jahren! Insbesondere prägten Gewinnmitnahmen das Bild, sodass der Comdirect Brokerage Index von 95,9 Punkten auf 91,8 Punkte gefallen ist. Trotz überwiegender Verkaufstendenzen heißt dies jedoch nicht, dass die Anleger skeptisch sind. Es zeigt vielmehr, dass sie den Markt aktuell ganz genau beobachten, wird erläutert. Als der Dax nach seinem Allzeithoch zum Monatsanfang wieder konsolidierte, haben die Anleger zwar im großen Stil Gewinne realisiert. Mit der Stabilisierung um die 13.000 Punkte-Marke zur Monatsmitte kauften sie aber auch wieder deutlich zu. Und die Zukäufe hielten auch im weiteren Verlauf an.


Unter den meistgekauften Einzeltiteln im November fanden sich Evotec, die Bitcoin Group, ProSiebenSat1.Media, die Deutsche Telekom und Alibaba. Evotec führten beide Top-Listen im November an, die der Käufe als auch der Verkäufe. Erstere überwogen anzahlmäßig die Verkäufe jedoch nahezu um das Doppelte. Die meisten Anleger sahen in dem Kursverlust von rund 35 Prozent lediglich eine kurzfristige Übertreibung. Daher nutzten sie die Gelegenheit für einen günstigen Einstieg, um daraufhin von einem Turnaround zu profitieren. Die Bitcoin Group startete hingegen mit einem Plus von mehr als 30 Prozent in den November, was zu stärkeren Gewinnmitnahmen führte. Der weitere Verlauf blieb jedoch stabil, weswegen die Anleger die Titel der Bitcoin Group wieder stark zukauften. Schnäppchenjäger wurden im November wiederum bei den Aktien von ProSiebenSat1.Media und Alibaba fündig. Beide Titel waren stärkeren Kursrückgängen ausgesetzt, sodass viele Anleger zu einem niedrigen Preis zukauften. Auf der Verkaufsliste der Privatanleger standen neben Evotech und der Bitcoin Group auch die Deutsche Bank, Qualcomm sowie Volkswagen.


Machen Sie also weiter mit – und machen Sie’s gut!